Seid ihr ungeschickt und werft dauernd Tassen und GlĂ€ser zu Bruch? Oder sogar Omas Ming-Vase? Ihr mĂŒsst euch jetzt nicht mehr schĂ€men. Denn es gibt eine Reparaturmethode, nach der der Gegenstand nachher noch schöner aussieht als zuvor. Sie heisst Kintsugi und stammt aus dem Japan des 16. Jahrhunderts.
Kintsugi liegt ein Ă€sthetisches Prinzip zugrunde, das Wabi Sabi. Dabei stehen Einfachheit und WertschĂ€tzung der Fehlerhaftigkeit im Zentrum. Daraus wurde Kintsugi entwickelt: die Goldverbindung, die den Makel hervorhebt â und dadurch Ă€sthetisch macht.
Praktisch bedeutet das: die Bruchstelle wird nicht nur geklebt, sondern mit Gold hervorgehoben. Entsprechend besteht ein heutiges Kintsugi-Set aus superstarker Epoxy-Reparaturmasse mit Gold- oder Silberstaub, dazu Werkzeug wie Spritzen, Pinsel etc. Damit kann man Metall, Holz, Steingut, Porzellan, Elfenbein, Edelsteine, Perlen, Glas, Keramik und gewisse Plastiksorten kleben. Also: Reparieren statt wegwerfen!
đWir haben das Kintsugi-Set im Tropen-Museum in Amsterdam entdeckt. In der Schweiz ist es bei Fabrikat erhĂ€ltlich: https://www.fabrikat.ch/kintsugi.html
Bildquelle:
- kintsugi: Anja Eigenmann