Beerdigung mit Vergangenem

Den toten Körper wieder in den Kreislauf der Natur zurückbringen: Das verspricht die Bestattungsform “Reerdigung“. Dabei zersetzt sich der Körper unter natürlichen Bedingungen – nachhaltig und schnell. 

Pablo Metz ist einer der beiden Geschäftsführer des Unternehmens Circulum Vitae und hat eine große Metalltruhe für Beerdigung mitentwickelt, das noch ein Modellprojekt ist. Er spricht nicht von einer Truhe, sondern von einem Kokon, in dem die Leiche liegt auf einem Bett aus Stroh und Blumen liegt. Es ist schnell zurück auf die Erde gebracht wird, indem Feuchtigkeit, Temperatur und Sauerstoff überwacht und kontrolliert werden, die den Mikroorganismen die perfekten Bedingungen bieten für den Verfallsprozess.

Die gleichen Bakterien, die zu unseren Lebzeiten das Leben erst möglich machen , nachdem wir gestorben sind, werden sie uns zersetzen, wenn wir sie zulassen, anstatt sie zu verbrennen oder in einem Sarg zu bestatten. Das Verbrennen verbraucht unglaubliche Mengen an fossilen Brennstoffen und vor allem entzieht es dem Kreislauf des Lebens Nährstoffe.

Der zu Humus verwandelte Mensch ist dann auf einem Friedhof beigesetzt werden – in einem 30 Zentimeter tiefen Aushub, bedeckt mit Friedhofserde. Die Bereitstellung eines zentralen öffentlichen Friedhofsraums ist im Trauerprozess sehr wichtig und kann von Angehörigen oder Freunden des Verstorbenen besucht werden.

Es gibt jetzt die europaweite Premiere eines ähnlichen Verfahrens in Schleswig-Holstein – mit Segen der Kirche. Die “Reerdigung” mit Kosten in Höhe von 2100 Euro vergleichbar ist mit den Kosten für eine Feuerbestattung und eben viel klimafreundlicher. 

https://www.deutschlandfunkkultur.de/reerding-bestattung-100.html

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Author: Sylvia Jacobs

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