Benin liberalisiert Abtreibungsrecht

Neu soll ein Schwangerschaftsabbruch möglich sein, wenn Frauen in einer psychischen oder wirtschaftlichen Notlage sind.

Abtreibungen sind in dem Land mit einer Bevölkerung von 13 Millionen Menschen bisher ein Tabu gewesen. Das geltende Gesetz erlaubte sie nur, wenn das Leben von Mutter oder Kind in Gefahr war, nach Vergewaltigung oder Inzest.

Nun hat das Parlament hat entschieden, eine Abtreibung auch dann zu legalisieren, wenn eine Schwangerschaft die materielle oder psychische Situation der Frau verschlimmern oder eine Notlage verursachen könnte, die weder mit dem Wohl der Frau noch mit dem des ungeborenen Kindes vereinbar ist.

Die geplante Änderung sei ein Erfolg für das ganze beninische Volk. Untersuchungen haben gezeigt, dass jährlich 200 Frauen bei einer Risiko-Abtreibung sterben. Abtreibungen hat es trotz des Verbots immer gegeben. „Es wird ständig abgetrieben. Aber die Heuchelei ist groß“

Es geschieht oft, dass Männer Druck ausüben und sich weigern, Kondome zu benutzen. Frauen würden dem Geschlechtsakt letztendlich doch zustimmen, aus Angst, verlassen zu werden.

Es ist zu hoffen, dass das Gesetz zum Vorbild für die ganze Region wird. In Nachbarländern wie Niger seien Schwangerschaftsabbrüche ein noch größeres Tabu. Eine Liberalisierung kann das Leben vieler Frauen leichter machen.

https://www.dw.com/de/benin-liberalisiert-abtreibungsrecht/a-59770312

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Author: Michael Kistler

Konzeption, Realisation und Kommunikation von Lösungen für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Transition.

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