Gnanli Landrou aus Togo, WestAfrika entwickelt mit dem ETH- Spin-off Oxara einen zementfreien Beton aus lehmhaltigem Aushubmaterial. Damit will er Afrika und der Welt einen erschwinglichen und nachhaltigen Hausbau ermöglichen.
Im Studium beschäftigte sich Landrou mit den Herausforderungen der globalen Bauindustrie: Die Energie- und CO2- intensive Zementproduktion, die schwindenden Rohstoffe Sand und Kies und die hohen Kosten von Beton. Er wusste wie arbeitsintensiv und zeitaufwändig der traditionelle Lehmbau mit Ziegeln ist, und wie sehr es in seiner Heimat an angemessenen Unterkünften mangelt.
Laut Landou werden beim Hausbau in Togo tonnenweise Sand, Kies und Zement herangeschafft, um das Fundament und die Wände mit Beton zu gießen, die meisten davon landen auf Deponien. Lehm ist ein idealer Baustoff und meist reichlich vorhanden. Landrou kombiniert Techniken aus beiden Welten und kam Anfang 2014 an die ETH Zürich, um an der Professur für nachhaltiges Bauen zu promovieren.
Gemeinsam mit seinem Mentor Professor Guillaume Habert entwickelten er ein Verfahren, mit dem tonhaltiges Aushubmaterial ohne Zusatz von Zement in einen alternativen Beton umgewandelt werden kann. Dieser Bodenbeton kann im frischen Zustand gegossen werden, härtet schnell aus und eignet sich für den Einsatz in Fußböden und nichttragenden Wänden. Die Verarbeitung ähnelt der von herkömmlichem Beton und nutzt eine ähnliche Infrastruktur und ist 2,5-mal günstiger und 20-mal umweltfreundlicher.
Landrou hat die Technologie nach dem Doktorat zum Patent angemeldet und baut seit Herbst 2018 das Spin- off Oxara auf. Er will nicht nur die hiesige Bauindustrie nachhaltiger gestalten, sondern vor allem in seinem Heimatkontinent das Problem des erschwinglichen Wohnens lösen.
https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2019/02/portrait-gnanli-landrou-oxara.html