Dank hohem Halm darf der Feldhamster wieder hamstern

Feldhamster bein Fressen von Getreide

Der Goldhamster hat einen meerschweinchengrossen Bruder in Europa. Als eines der am meisten gefährdeten Säugetiere ist der Feldhamster heute streng geschützt. In der Schweiz ist er längst ausgestorben: Er galt als Schädling der Landwirtschaft. Zudem war sein hübscher, bunter Pelz begehrt. Nun aber erhält der bunte Feldbewohner in Deutschland immer mehr Überlebenshilfe.

Der Feldhamster hält von Oktober bis April einen Winterschlaf, aus dem er ab und zu erwacht. Um das zu überleben, braucht er einen Vorrat von etwa 1.5 Kilogramm Körnern. Jedoch werden Kornfelder heute immer früher abgeerntet. Dadurch verlieren die niedlichen Nager nicht nur Nahrung. Sondern auch Schutz vor natürlichen Feinden wie Greifvögel, Wiesel, Füchse. Weitere Gründe für die Bestandesreduktion sind die Umstellung von Sommer- auf Wintergetreide, der Einsatz von Pestiziden und die schnelle Bearbeitung mit grossen, effizienten Maschinen. Und die zunehmende Überbauung. Wegen der schlechten Lebensbedingungen werfen die Feldhamster zudem weniger Junge.

Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich seit über 10 Jahren für ihren Schutz ein. So werden Bauern für feldhamsterfreundliche Landwirtschaft honoriert. Zum Beispiel für den Anbau von Luzerne oder dem Belassen von Getreidestreifen. Neu fördert die Stiftung Kulturlandpflege eine neue Erntemethode namens hoher Halm. Dabei bleibt das Mähwerk der Erntemaschinen hochgestellt. Die Ernte fällt für die Landwirte somit etwas geringer aus. Aber der Feldhamster behält seinen Schutz vor Fressfeinden. Und das übriggebliebene Getreide reicht ihm als Wintervorrat. Dutzende von Landwirten machen beim Projekt mit. Und ermöglichen dem Bruder des Goldhamsters das Überleben.

https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/feldhamster

https://www.stiftungkulturlandpflege.de/fileadmin/download/Pressespiegel/Hoher_Halm_Hamsterschutz.pdf

Bildquelle:

  • 1024px-Cricetus_cricetus_-_Feldhamster_-_1120_Wien_12-sgh-vienna-wikimedia-commons: SgH Vienna auf Wikimedia commons
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Author: Anja Eigenmann

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