Das Paradies wird in der Bibel und in anderen Ursprungsmythen als Garten beschrieben. Dieser Garten gab alles, was man zum Leben brauchte, dort war der Mensch war eins mit der Natur und lebte in Frieden und Gleichheit unter sich und den Geschöpfen. Nach diesem Garten, diesen paradiesischem Urzustand sehnt sich der Mensch.
Forschungen haben bewiesen: Die Wüste Sahara war einst eine fruchtbare Landschaft. Man hat in der Wüste uralte Malereien auf Felsen gefunden mit Tieren wie Krokodilen, Nilpferden, Antilopen. Ausgetrocknete Flusstäler mitten in der Wüste weise darauf hin, dass es einst genügend Wasser gab. Es war eine grosse steppenartige, fruchtbare Landschaft, eine von vielen Tieren besiedelte Vegetation.
Unsere nomadischen Vorfahren hatten dort genug Platz, es gab genug zum Sammeln, Hagen und Essen. Entsprechend war unsere ursprüngliche Gesellschaftsweise friedlich, matrizentrisch, konsensbestimmt. Die Überlieferungen und Sehnsucht nach dem Paradies haben einen wahren Ursprung – denn diese Paradiese Zustände gab es einst wirklich.
Die Saharasia-These besagt, dass der Übergang von relativ feuchten zu extrem trockenen, wüstenbildenden klimatischen Bedingungen in Nordafrika, Vorderasien und Zentralasien um 4000 v. Chr. auch mit dem Wechsel von matristischen «ungepanzerten» zu patristischen «gepanzerten» Gesellschaftsformen einherging. Von diesem Wüstengürtel – «Saharasia» genannt – nahm die Ausbreitung des Patrismus mit seinen repressiven, «panzernden» Sitten und Gebräuchen unter dem Druck von Verwüstung, Hungersnot und erzwungener Migration ihren Lauf.
Von daher weisen die Kulturen des Wüstengürtels (Sahara, Naher/Mittlerer Osten, Zentralasien – «Saharasia» genannt) am stärksten die Elemente der patriarchalen Ordnung, der Autorität, der Geschlechtsverleugnung, der weiblichen Unterwerfung und des Kindesmissbrauchs auf. Es handelt sich um patriarchalische, stark «gepanzerte», dominante Kulturtypen.
Andere Regionen in großer Entfernung von «Saharasia», wie Ozeanien und die Neue Welt, hatten meist matristische, friedfertige und partnerschaftliche Kulturtypen entwickelt.
Es gab also einen «Paradiesgarten». Hierarchie, Patriarchat, Monotheismus, Unterdrückung, Gewalt, Kriege usw. kamen erst auf, als die Menschen sich in den wasserreichen Regionen sammelten und sich organisieren mussten.
Unsere Ursprünge beruhen auf einer friedlichen, gleichberechtigten naturintegrierenden Lebensweise. Wenn wir im Bewusstsein dieser unserer Ursprünge vorwärts schauen und uns dafür einsetzen, kann es in der Zukunft wieder ein solches Paradies geben…