Jeden Tag werden mehr als 80 Kinder mitten auf einem Parkplatz in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi unterrichtet. Vor acht Jahren initiierte Than Singh, ein Polizist, dieses Projekt und unterrichtet nun zusammen mit vier anderen Helfern. Die Straßenschule hat zum Ziel, Kindern aus armen Verhältnissen, die sonst keinen Zugang zur Bildung hätten, zu helfen.
Viele der Schüler konnten lange Zeit weder lesen, schreiben noch rechnen. Doch der Ehrgeiz der Kinder ist groß, denn die Schule eröffnet ihnen eine bedeutende Chance auf ein Leben außerhalb der Slums.
Die Schüler erhalten ein kostenloses Mittagessen von einem nahegelegenen Tempel – oft die einzige warme Mahlzeit des Tages für sie. Spenden finanzieren die Gehälter von Helfern.
Die Lehrpläne beinhalten nicht nur traditionelle Bildung aus Büchern. Gemeinsam mit den Lehrkräften entwickeln die Kinder Theaterstücke zu sozialen Themen. In einem solchen Stück ermutigt Neelu ihre Klassenkameraden dazu, sich von Drogen fernzuhalten, da viele Kinder aus den Slums früh mit ihnen konfrontiert werden. Than Singh betont die Wichtigkeit, das Bewusstsein für Drogenmissbrauch zu schärfen, damit Kinder die Gefahren frühzeitig erkennen.
Auch Rikschafahrer wie Mohammad Kamraan unterstützen das Projekt. Er bringt die Kinder kostenlos zur Schule und holen sie am Nachmittag wieder ab.
Das Ziel von Than Singh und seiner Straßenschule ist es, dass die Kinder ein besseres Leben führen können als ihre Eltern, aus der Armut herauskommen und durch Bildung die Chance auf einen gut bezahlten Job erhalten. Singh würde sich freuen, wenn es ihm gelänge, auch nur ein Kind langfristig von der Straße zu holen.
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