Grosse Hoffnung: dank DNA-Schnipseln bestimmen

Ein Forschungs-Projekt der ETH Zürich lotet die Möglichkeiten einer neuen Methode der Artenbestimmung aus. Sie basiert auf der Erfassung von DNA-Schnipseln in der Umwelt. 

Kristy Deine, Professorin für Umwelt-DNA an der ETH Zürich, hat die Vision, den globalen Artenschutz einen entscheidenden Schritt voranzubringen. Der Schlüssel sind Meerwasserproben aus dem Hallwilersee. DNA schwimmt im Wasser – viele Fragmente, die verraten können, was im und um lebt Meerwasser.

Die Überwachung der komplex und teuer. In regelmäßigen, teilweise wochenlangen Abständen werden Pflanzen-, Pilz- und Tierarten oder deren Hinterlassenschaften gesammelt, gefangen, gezählt und kartiert. Dadurch sind die erhobenen Daten kaum vergleichbar, was es oft schwierig macht, ein Gebiet einheitlich abzudecken. Umwelt-DNA, ermöglicht die Erfassung der Biodiversität schnell, einfach und kostengünstig. 

Jedes Lebewesen hinterlässt dauerhaft Spuren seiner individuellen Erbinformation in der Umwelt. Blätter, Kot, Federn, Schleim. Diese können gesammelt und dann sequenziert werden. Das Ergebnis ist eine lange Liste von DNA-Sequenzen. Um herauszufinden, von welcher Art die einzelnen Sequenzen stammen, ist ein Abgleich dieser mit in DNA-Vergleichsdatenbanken hinterlegten Sequenzen notwendig. 

Diese Entdeckung hat zu einem Paradigmenwechsel geführt, da Informationen jetzt leichter zugänglich sind als zuvor. Das Ziel sind breite, großflächige Anwendungen. Die gesamte Biodiversität im gesamten Einzugsgebiet eines Sees kann mit Umwelt-DNA erfasst werden, da sie mobil ist.

Weltweit gibt es gut 1,4 Millionen Seen, die durch ihre Einzugsgebiete gut 25 Prozent der Erdoberfläche bedecken. Durch die einfache Entnahme von Wasserproben könnte in die Biodiversität einer immens großen Fläche erfasst werden.

https://www.srf.ch/wissen/nachhaltigkeit/sensor-fuer-biodiversitaet-grosse-hoffnung-artenvielfalt-dank-dna-schnipseln-bestimmen

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Author: Sylvia Jacobs

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