Der schnelle Wechsel von einem Handy zum nächsten ist passé. Verbraucher nutzen ihre Smartphones immer länger – in Europa im Schnitt 40 Monate. Selbst 5G reizt kaum zum Austausch der Geräte und der Austauschzyklen bei Smartphones immer länger. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Industrie wo dreistellige Milliarden-Umsätze ist darum in Gefahr.
Damit zeigt sich mehr und mehr, dass nicht Corona zu einem kurzfristigen Einbruch der Neukäufe geführt hat, sondern dass die längere Nutzungsdauer von Smartphones ein nachhaltiger Trend ist. Den Langzeitnutzern spielt dabei auch der technische Fortschritt in die Hände. Smartphones wurden in den vergangenen Jahren so gut, dass sie problemlos viele Jahre genutzt werden können, ohne gleich zum alten Eisen zu gehören.
Die EU plant für Sommer 2022 die Einführung eines “Rechts auf Reparatur” für mobile Endgeräte. Dieses soll beinhalten, dass die Hersteller für mehrere Jahre Ersatzteile für ihre Smartphones vorhalten müssen. Der Verband Digital Europa stemmt sich jedoch gegen die Pläne der EU-Kommission. Dem Branchenverband gehören unter anderen Apple, Google, Huawei und Samsung an.
Wie viel sich durch nachhaltigere Geräte bewegen ließe, hatten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in einem offenen Brief an die EU-Kommission vorgerechnet: Würde man die durchschnittliche Lebensdauer von Handys auf zehn Jahre erhöhen, so würde dies jährlich 6,2 Millionen Tonnen CO₂ sparen. Das würde den Klima-Fußabdruck der Geräte um 42 Prozent verringern.