Ein Forschungsteam des Austrian International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) hat eine auf Schwerkraft basierende Speicherlösung für erneuerbare Energie vorgestellt. Hochhäuser mit Aufzügen können in Batterien umgewandelt werden.
Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch wird in den kommenden Jahren weiter stark steigen. Eine Herausforderung bei Wind- und Sonnenenergie ist ihre ungleichmäßige Erzeugung. Wenn die Sonne scheint oder der Wind weht, fließt viel Strom, der aber von diesen Elementen abhängig ist. Es müssen also Lösungen gefunden werden, mit denen überschüssige Energie gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben werden kann.
Dabei sollen mit überschüssiger erneuerbarer Energie in oder an Aufzügen in Hochhäusern große Gewichte nach oben transportiert werden. Wird die Energie gebraucht, werden die Gewichte wieder nach unten befördert. Das Prinzip ist von Wasserkraftwerken und Pumpspeichern bekannt.
Ein Vorteil der Idee ist, dass es weltweit über 18 Millionen Aufzüge gibt, von denen viele nicht genutzt werden. Wenn sie also nicht gerade Personen befördern, können sie zur Speicherung oder Erzeugung von Strom genutzt werden. Die Investitionskosten wären gering, da viele der modernen Aufzüge bereits über regenerative Bremssysteme verfügen.
Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Die Gewichte in Form von nassen Sandbehältern werden in leerstehenden Wohnungen oder Fluren gelagert. Sie würden dann bei Bedarf von Roboterfahrzeugen autonom in die Aufzüge gebracht. Auch die Deckentragfähigkeit der Hochhäuser müsste ermittelt werden, damit die Decken nicht einstürzen können.