Kaffeereste als Rohstoff

AFP / Tolga Akmen

Wertvolle Inhaltsstoffe können aus übrig gebliebenem Kaffeesatz gewonnen und verwendet werden, anstatt im Müll zu landen.

In Europa wurden innerhalb eines Jahres rund 253 Millionen Kilogramm Kaffee in der EU konsumiert. In Österreich werden jährlich durchschnittlich 162 Liter Kaffee getrunken. Jährlich rund 1 Million Tonnen Kaffeereste werden in der EU produziert. Es wird meistens weggeworfen, aber in einigen Fällen kann es zur Energiegewinnung verbrannt oder recycelt werden.

Kaffeereste lassen sich vielseitig einsetzen, etwa kosmetisch als Peeling, als Tierfutterzusatz, als Reinigungsmittel oder als Pflanzendünger.

Forscher des Schweizer Paul Scherrer Instituts haben ein Verfahren entwickelt, bei dem aus Kaffeeresten hochwertiges Methan hergestellt werden kann, das Strom erzeugen oder ins Erdgasnetz eingespeist werden könnte.

Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen entwickelt im Projekt „InKa“ unterschiedliche Verwertungsmöglichkeiten für Kaffeesatz, der bei der industriellen Herstellung von Instantkaffee anfällt. Aus dem Kaffeesatz werden zunächst in chemischen Prozessen Zwischenprodukte verarbeitet, die Stoffe wie Glycerin, Vielfachzucker, Aromastoffe und Antioxidantien sowie Kaffeeöl bilden. Das Öl ist nicht zum Verzehr geeignet, enthält jedoch zweifach ungesättigte Fettsäuren, die in Speiseölen vorkommen. Diese Fettsäuren eignen sich für die Herstellung von Biokunststoffen.

Denkbar ist, dass aus dem entölten Kaffeesatz auch Papier und Pappe hergestellt werden können, aufgrund des ebenfalls extrahierbaren Stoffes namens Cellulose.

https://www.derstandard.at/story/2000140678719/kaffeesatz-ein-reststoff-als-rohstoff

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Author: Sylvia Jacobs

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