Der Tagebau hinterlässt kontaminiertes Grubenwasser. Moore könnten dazu beitragen, die Umweltverschmutzung zu reduzieren, und Flüsse und Grundwasser sauberer zu machen. Versuche zeigen, dass bei der Wiedervernässung von Mooren mit kontaminiertem Wasser der Torfboden eine reinigende Wirkung entfaltet, die den Eisen- und Sulfatgehalt im Wasser um bis zu 80 Prozent reduziert.
Abbau von Braunkohle ist nicht nur ein Problem für das Klima, das anfallende Grubenwasser kann auch Gewässer und Umwelt schädigen. Da diese Flüssigkeiten aufgrund der enthaltenen Schwefelsäure stark sauer sind, enthalten sie auch hohe Konzentrationen an umweltschädlichen Sulfat- und Eisenverbindungen. Zwar gibt es Verfahren zur Grubenwasserreinigung, diese sind jedoch teuer und oft nur bedingt wirksam, wie in der Lausitz zu sehen ist. Flüsse und Grundwasser dort sind immer noch stark verschmutzt.
Torfböden können helfen, die Verschmutzung solcher Gewässer zu verringern. Denn das sauerstoffarme, saure Milieu im Torf begünstigt chemische Reaktionen, die Eisenverbindungen und Sulfate wieder in ein unlösliches Mineral umwandeln.
Forscher der Humboldt-Universität, Berlin haben diesen Vorgang in einem Laborexperiment nachgestellt. Torfboden wurde in einen zylindrischen Behälter gefüllt, der mit einem Gitter verschlossen war, und oben mit Grubenwasser versetzt, das sauer und stark kontaminiert war. Anschließend wurde das darunter austretende Sickerwasser daraufhin untersucht, ob und wie sich die chemischen Parameter verändert hatten. Auswertungen ergaben, dass der Torfboden bei dieser Wiedervernässung einen großen Teil der Schadstoffe aus dem Grubenwasser entfernt hatte. Der Säuregehalt des Wassers fiel von pH vier auf pH sechs. Das gereinigte Wasser war somit nahezu neutral.