
Am 7. September 2021 beschloss das Stadtparlament mit seiner Mehrheit aus Sozialdemokraten, Grünen, Linken und Alternativen und 39 zu 30 Stimmen, kommerzielle Werbung auf öffentlichen Flächen ab 2025 zu verbieten. Seither streitet man in Genf über die Folgen.
Die Initianten von Zéro Pub sehen Aussenwerbung als „visuelle Verschmutzung“. Es geht um drei Ziele: der Verschandelung der Stadt ein Ende zu setzen, Menschen mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Gehhilfe mehr Platz auf den Bürgersteigen zu verschaffen und den Konsumwahn zu bekämpfen, der Menschen so oft in die Schuldenfalle treibe. Sie berufen sich auf den Bericht der UN, welche Werbung als „Techniken zur Umgehung rationaler Entscheidungen“ erkennt.
Die Erfolgsgeschichte von Zéro Pub begann Anfang 2017, als Tausende Plakatwände in Genf über Nacht leer blieben. Der Vertrag mit der Aussenwerbungsfirma war ausgelaufen, ein neuer noch nicht in Kraft. Schnell eroberten Bürgerinnen und Bürger die Plakatwände und machten aus weißen Flächen kleine Kunstwerke. Als diese wieder mit Werbeplakaten überklebt wurden, gründete sich Zéro Pub. In Fußgängerzonen und vor Einkaufszentren sammelten die Initiatoren mehr als 4.600 Unterschriften dafür, Werbung zu verbieten; Ausnahme: Kulturveranstaltungen.
Schauen wir weiter, ob es das Werbe-Verbot tatsächlich schafft…