
Das Münchener Start-up, Everdrop will Plastikverpackungen im Haushalt überflüssig machen und hat zunächst Tabs auf den Markt gebracht, die Kunden mit Wasser zu Putzmitteln vermischen können.
Flüssige Putzmittel etwa bestehen vor allem aus Wasser. „Doch wozu soll man das ganze Wasser in Plastikflaschen durchs Land fahren, wenn jeder Leitungswasser in bester Qualität daheim hat“, sagt Löwe, einer der Gründer. Das vermeidet nicht nur Plastikmüll. Die Tabs zu transportieren ist viel weniger Aufwand, und das reduziert CO2-Emissionen im Verkehr.
Geschirrspültabs und WC-Reiniger gehören nun zum Sortiment. In den nächsten zwölf Monaten will Everdrop das Sortiment an Pflegeprodukten verdoppeln. Bald gibt es Flüssigseife und Duschgel zum selber mischen und ohne Plastikverpackung.
Angesichts des Klimawandels ist eine möglichst geringe CO2-Bilanz von Produkten ein gutes Verkaufsargument. Verpackungsmüll, der in den Meeren landet, ist ebenfalls ein zentrales ökologisches Problem. Im Jahr 2018 gingen 69 Prozent der Verpackungsabfälle in das Recycling, knapp 97 Prozent wurden verwertet. Doch recycelt wird vor allem Papier. Bei Plastik dominiert die thermische Verwertung durch Verbrennen.
Für das Klima ist es besser, wenn Verpackungen gar nicht erst produziert werden.Die Everdrop Tabs sind in Papiertüten verpackt. Messbecher werden aus Holz gefertigt, die immer wieder verwendbaren Dosierspender teilweise aus Glas.
Auf dem Markt hat Everdrop einige Konkurrenten. In der Schweiz gibt es seit dem vergangenen Jahr Kleandrop. Nachhaltigkeit wird zur Normalität, wenn immer mehr Produkte ohne Plastik-Verpackung auf den Markt kommen. Eine Generation von sehr bewusst denkenden Menschen entwickelt sich. Aber Nachhaltigkeit und Annehmlichkeit müssen kombiniert werden.