Regenwälder erholen sich schneller als vermutet

Rainforest Regeneration

Häufig müssen diese Ökosysteme Platz für Plantagen oder Viehweiden machen, doch oft bleiben die Gebiete anschließend auch ungenutzt. Die Natur kann darauf schnell reagieren. Wenn man sie lässt, regenerieren sich Regenwälder zügig und es stellt sich wieder eine hohe Artenvielfalt ein.

Eine Arbeitsgruppe der Universität Wageningen untersuchte 77 Gebiete mit Sekundärwald in Zentral- und Südamerika sowie Westafrika. Die Zeitspanne, in der sich die Natur wieder erholen durfte, reichte von einem bis zu 120 Jahre nach der Abholzung.

Am schnellsten erholten sich die Böden: Schon nach zehn Jahren ließen sie sich nicht mehr von Proben aus benachbartem Primärwald unterscheiden.

Auch die Pflanzen reagierten rasch und umfassend: Innerhalb von 25 Jahren erreichten die Baumdichte und die Blattfläche mehr als 80 bis 100 % der ursprünglichen Vegetation.

Deutlich länger dauert es hingegen, bis sich die Biomasse und die Artenvielfalt wieder vollständig erholt haben. Bis sich etwa die großen Übersteher entwickelt haben, die das meiste Holz tragen und den Kronenraum des Waldes charakterisieren, vergehen 100 Jahre und mehr. Bestimmte Tieren wie Höhlenbrüter oder auf Epiphyten angewiesene Arten kehren erst zurück, wenn die Bedingungen wieder stimmen.

Ein Beispiel, wie erfolgreich diese Strategie sein kann, zeigt etwa Costa Rica: Das zentralamerikanische Land hatte bis vor 40 Jahren einen großen Teil seiner Wälder verloren, aber seitdem gegengesteuert. Mittlerweile ist der Großteil des Landes wieder bewaldet und Ökotourismus eine der Haupteinnahmen des Staates.

https://www.spektrum.de/news/oekologie-regenwaelder-koennen-sich-erholen/1959616

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Author: Michael Kistler

Konzeption, Realisation und Kommunikation von Lösungen für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Transition.

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