Schweine weiden mitten im Wald – damit Neophyten verschwinden

Im Zolliker Wald breitet sich das invasive ‹Henrys Geissblatt› unkontrolliert aus. Dem unliebsamen Neophyten rücken seit letzte Woche Turopolje-Schweine zu Leibe.

Turopolje-Schweine sind für ihren starken Wühltrieb bekannt. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Zol­likon, den Wald- und Schweinebesitzern und dem Kanton Zürich lancierte der Verbund diesen «schweinischen» Feldversuch mit dem Ziel, den Bestand an invasivem Henrys Geissblatt (Lonicera henryi) im Zolliker Wald zu reduzieren. Für das Weiden von Schweinen im Wald musste der Kanton eine Ausnahmebewilligung erteilen, was es zu einem Pilotprojekt machte.

Revierförster Arthur Bodmer hat festgestellt, dass sich das invasive Heinrich-Geißblatt im Zolliker- und Küsnachter Wald über schnell bewurzelnde Triebe oder Samen von Vögeln unkontrolliert ausbreitet.

Die Schlingpflanze überwuchert nicht nur große Flächen im heimischen Waldgebiet, erstickt und/oder verdrängt die natürliche Vegetation, sondern verursacht auch große Schäden und Kosten für Infrastruktur, Land- und Forstwirtschaft. Mit der Wurzelfressenden Schweinerasse ist eine Interaktion erforderlich. Dieser Versuch wird auch als Alternative zu zeitraubenden und anstrengenden Bekämpfungsmethoden wie Ausreißen, Mähen oder Schneiden gesehen.

Die Turopolje-Schweine pflügen eine Testfläche von 50 x 50 Metern, die vorschriftsmäßig mit einem Elektrozaun geschützt ist. Ob in den Kotproben der Tiere auskeimende Inhalte gefunden werden, bleibt abzuwarten.

Das Pilotprojekt ist vorerst auf zwei Jahre ausgelegt. Danach wird im Rahmen einer Erfolgskontrolle entschieden, ob die Turopolje-Schweine als Unkrautvernichter dauerhaft und in weiteren Gebieten eingesetzt werden können.

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Author: Sylvia Jacobs

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