Die Greifvögel waren in Mittel- und Westeuropa fast ausgestorben, hauptsächlich durch menschliche Verfolgung und das Insektizid DDT. Die Tierschutzorganisation Roy Dennis Wildlife Foundation und Forestry England haben in diesem Jahr sieben Seeadler auf der Isle of Wight südlich von Southampton freigelassen. Im Vorjahr wurden bereits sechs Tiere ausgesetzt, von denen vier überlebten. In den kommenden Jahren sollen insgesamt bis zu 60 Seeadler ausgewildert werden.
Per Satellit verfolgten Wissenschaftler im letzten Jahr die Routen der Vögel mit einer Flügelspannweite von bis zu zweieinhalb Metern. Die Seeadler flogen bis nach Nordengland und Schottland und wurden sogar über London gesichtet, bevor sie zur Isle of Wight zurückkehrten.
Roy Dennis, ein renommierter Vogelkundler, betonte, dass das Projekt noch in den Anfängen stecke, aber Seeadler seien wieder Teil des Lebens in Südengland. Die Greifvögel wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in Großbritannien ausgerottet, und in Südengland wurde zuletzt 1780 ein Paar beobachtet. Seit den 1960er Jahren werden Seeadler aus Norwegen in Schottland wieder angesiedelt, und nun sollen sie auch am Ärmelkanal wieder heimisch werden.