Als umweltfreundliche Alternative zu erdölbasierten Chemie- und Kunstfasern werden biobasierte Garne aus Rizinusöl hergestellt und zu Outdoortextilien verarbeitet.
Outdoortextilien werden üblicherweise aus erdölbasierten Synthetik-Garnen gefertigt. Mit biobasierten Garnen wird eine nachhaltige Herstellung möglich. Das verwendete Garn besteht zu 62 % aus Rizinusöl(Nachwachsender Rohstoffanteil: Polyamid), gewonnen aus den Samen der Rizinus Pflanze, auch Wunderbaum genannt. Dieser Baum wird hauptsächlich von Kleinbauern in China und Indien angebaut, wo er oft die einzige Einnahmequelle darstellt.
Das Herstellungsverfahren bietet mehrere Umweltvorteile: Der Wunderbaum wächst auf kargen Böden und ist dürreresistent, benötigt daher keine zusätzliche Bewässerung und keine Pestizide. Zudem hat das Verfahren im Vergleich zu fossilen Synthetik-Garnen eine bessere CO₂-Bilanz. Durch die Verwendung biobasierten Garnenwerden die Treibhausgasemissionen um 50 % reduziert.
Der höhere Preis der Rohstoffe und die Integration in die Lieferkette führen zu einem etwa 20 % teureren Endprodukt, das jedoch leistungsfähiger ist.
Wegen der geringen Erträge beim Anbau und der Gewinnung von Rizinusöl (Kleinbauern, keine Monokulturen, lange Wachstumsphase) ist eine großflächige Skalierung nicht möglich. Die Rohstoffknappheit begrenzt somit die Produktionskapazität.