Während 99 % der Evolutionsgeschichte war Gleichberechtigung die Normalität.

In seiem Buch «Die Wahrheit über Eva» erklärt Antropologe Carel van Schaik, wie es zur sozialen Ungleichheit der Geschlechter und zur Unterdrückung der Frauen kam.

Manche glauben wirklich an die Steinzeit-Machos, die die Frauen an den Haaren in die Höhle zogen. Das ist Unfug, damals herrschten ziemlich egalitäre Machtverhältnisse in den Gruppen, auch zwischen den Geschlechtern. Denn das Überleben lässt sich nur mit Kooperation sichern.

In den Gruppen der Jäger und Sammler gab es keine Alphatiere. Dass gewalttätige Männer herrschen, gilt erst seit weniger als zehntausend Jahren, also seit die Menschen Landwirtschaft betreiben und Eigentum verteidigen mussten.

Der Übergang zur Landwirtschaft schwächte die Stellung der Frauen, weil sie in fremde Familien einheiraten und viel mehr Kinder gebären mussten, während die Männer ihr Eigentum vererbten und wenn nötig gewaltsam verteidigten. Schon in den frühen Staaten, wie in Mesopotamien, herrschte deshalb das Patriarchat.

Die Vorstellung von absoluter Treue ist eine Konsequenz der Erfindung des Eigentums – und dass sie die längste Zeit nur für die Frauen galt, also eine der Säulen patriarchaler Verhältnisse war. Heute sollten wir selbst entscheiden, wie wir leben und wen wir lieben.

Unsere Vorfahrinnen zogen ihre Kinder mithilfe ihrer Gruppe auf. Warum nicht davon lernen? Mütter mit Kindern sollten nicht allein aufgeschmissen sein. Und Frauen dürfen wegen der Fortpflanzung keinen Nachteil im Berufsleben haben. Dafür muss die Gesellschaft Lösungen finden.

?:» Dieses Buch zeigt auf, wie sich die Welt fairer machen lässt.

Das Interview mit dem Autor:

https://www.nzz.ch/feuilleton/anthropologe-van-schaik-klar-hat-geschlecht-mit-biologie-zu-tun-ld.1589818

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Author: Michael Kistler

Konzeption, Realisation und Kommunikation von Lösungen für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Transition.

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