Wie die Natur in alte Skigebiete zurückkehrt

Der Schneemangel der letzten Jahre zwingt Skigebiete zum Umdenken oder Schließen. Ein Renaturierungsprojekt im Allgäu zeigt, wie die Natur die Pisten zurückerobert und weiterhin genutzt werden kann.

In niedrigeren Lagen wie dem Allgäu war der Rückgang des Schnees schon vor Jahrzehnten absehbar. Vor 30 Jahren gab Immenstadt das Skigebiet Gschwender Horn an die Natur zurück, ein richtungsweisender Schritt.

Ende der 90er Jahre musste das Skigebiet Gschwender Horn wegen Schneemangels und finanzieller Probleme schließen. Mit Unterstützung der Allianz Umweltstiftung und Fördermitteln von rund 800.000 DM begann 1994 die Renaturierung. Förster Gerhard Honold leitete den Rückbau der Liftanlagen und Gebäude, um die ursprüngliche Landschaft wiederherzustellen.

Skigebiete verursachen Bodenschäden und beeinträchtigen die Vegetation. Die Renaturierung des Gschwender Horns hat die sensible Flora und Fauna, einschließlich des gefährdeten Auerhahns, geschützt. Ruhezonen wurden eingerichtet, um die Tierwelt zu entlasten.

Immenstadt setzt nun auf ganzjährigen Tourismus. Wandern und Schneeschuhwandern sind beliebte Alternativen. Die Übernachtungszahlen steigen, und ein Mountainbike-Trail soll 2024 entstehen. Viele Skigebiete in niedrigeren Lagen haben dagegen finanziell zu kämpfen und müssen überdenken, ob künstliche Beschneiung noch vertretbar ist.

Die Entscheidung, das Gschwender Horn zu renaturieren, hat sich als richtig erwiesen. Immenstadt hat durch die Umstellung viel Geld gespart und sich als Gewinner hervorgetan.

Bild: (c) STADT IMMENSTADT

https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2024/04/nach-dem-schnee-wie-sich-die-natur-alte-skigebiete-zurueckholt-ski-immenstadt-allgau

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Author: Sylvia Jacobs

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