Die Verfügbarkeit von psychologischer und psychiatrischer Hilfe in Notsituationen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das die Säule „Soziales“ der Nachhaltigkeit immer wieder zum Wackeln bringt. Künstliche Intelligenzen (KI) werden künftig mithelfen, dass alle Menschen, die Hilfe brauchen, auch Zugang dazu erhalten. Jedoch wird ChatGPT bestimmt nicht als Psychiater eingesetzt werden.
Digitale psychische Gesundheitsversorgung ist ein Wachstumsmarkt, der seinesgleichen sucht. In der Schweiz gibt es zum Beispiel Aepsy, ein Start-up, welches online Therapeut:innen vermittelt. Ein Artikel in der Zeitschrift Nature beleuchtet die bisher entstandenen Angebote weltweit, kommt zum Schluss, dass dies wohl nur der Anfang war und wirft einen Blick in die Zukunft: Bisher beschränken sich die meisten Anbieter:innen darauf, Tele-Therapie-Angebote bereitzustellen. Der Entwicklungsschub, welchen wir aktuell jedoch im Bereich der KI beobachten, könnte hier noch ganz andere Möglichkeiten schaffen.
Im Bereich der Triage, Vermittlung und vor allem auch im Training von Expert:innen könnten die heute verfügbaren KI bereits wertvolle Dienste leisten. Die Hürden, die dies aktuell noch verhindern, sind zum Beispiel fehlende Regulation (beziehungsweise gesetzliche Grundlagen, welche den Digitalen Bereich nicht miteinbeziehen) und der Umstand, dass die Gesundheitssysteme weltweit noch nicht darauf ausgelegt sind, in diesem Bereich tätig zu sein, geschweige denn hier Innovationen zu schaffen. Jedoch dürfen wir davon ausgehen, dass es angesichts des starken Wachstums im Bereich der digitalen Anbieter und des grossen Bedarfs in der Gesundheitsversorgung nur eine Frage der Zeit ist, bis sich hier zahlreiche Türen öffnen.