
Die Kleinstadt Zell, in Deutschland räumt auf andere Weise die Straßen von Zigarettenstummeln, die in speziellen Containern gesammelt und später recycelt werden.
Bußgelder blieben bislang erfolglos. Hamburg verdoppelte kürzlich das Bußgeld von 20 auf 40 Euro, in Köln werden 50 Euro wegen „Klippenflitschen“ fällig.
Die Zigarettenkippen verderben nicht nur den Boden, sondern schaden auch der Umwelt. Bei Regen werden die Giftstoffe ausgewaschen und ins Grundwasser abgegeben. Laut Naturschutzorganisationen werden pro Zigarettenkippe bis zu 60 Liter Grundwasser belastet. Manfred Schmittel vom Bürgerverein Zell, der das Projekt finanziert, sagt: „In Zell, werden jährlich 5,4 Millionen Zigaretten geraucht, davon landen 80 Prozent in der Umwelt. Das wären mehr als 100 Millionen Liter.“ des Grundwassers, das verschmutzt wäre.“
Das Stadtwerk Zell hat bereits die ersten 20 Zigarettenkippen Mülltonnen im Stadtgebiet aufgestellt, wo sie regelmäßig geleert werden. Die Kippen werden vollständig recycelt, einschließlich der darin enthaltenen Giftstoffe, der Asche, Tabak- und Papierreste. Sie werden zu einem Kunststoffgranulat verarbeitet, aus dem wiederum Abfallbehälter hergestellt werden.
Im November soll vor dem örtlichen Lebensmittelgeschäft ein Aktionstag stattfinden, bei dem die Bürger über das Projekt informiert werden. Auch Gastronomen haben sich bereit erklärt, Sammelbehälter aufzustellen. Die Container werden an möglichst vielen Stellen in der Stadt, alle 100 bis 200 Meter, bereitgestellt. Leute können auch Behälter kaufen, die sie in der Tasche tragen können.
Hoffentlich wird diese Initiative andere Städte dazu inspirieren, das Problem der Zigarettenkippen-Entsorgung zu lösen. Der gemeinnützige Verein Tobacycle bietet die Abfallbehälter bereits in Köln an.