
Früher war ein Gurt optional, rauchen und ein Glas Wein am Steuer normal – heute sind klare Regeln und Bewusstsein unsere stärksten Sicherheitsgurte.
In den 1970er-Jahren war Autofahren in der Schweiz deutlich gefährlicher als heute. 1971 verloren über 1’700 Menschen im Strassenverkehr ihr Leben – trotz deutlich weniger Verkehr auf den Strassen. Seither hat sich Erstaunliches getan: Heute sind mehr als doppelt so viele Fahrzeuge unterwegs, doch die Zahl der Verkehrstoten ist auf rund 240 gesunken. Ein beeindruckender Fortschritt – vor allem, wenn man bedenkt, dass der motorisierte Verkehr stetig zunimmt.
Diese positive Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Resultat klarer politischer Entscheidungen und gesellschaftlichen Wandels. Besonders drei Massnahmen haben die Verkehrssicherheit nachhaltig verbessert:
Anschnallpflicht: Seit 1981 ist das Anlegen des Sicherheitsgurts in der Schweiz Pflicht. Das rettet jedes Jahr zahlreiche Leben.
Tempolimiten: Ab 1959 wurden innerorts Tempo 60, später Tempo 50 eingeführt. Ab 1984 folgten Limiten auf Autobahnen und Landstrassen. Weniger Tempo bedeutet mehr Reaktionszeit – und weniger schwere Unfälle.
Promillegrenze: Alkohol am Steuer galt lange als Kavaliersdelikt. Heute ist klar: Wer trinkt, fährt nicht. Strenge Promillegrenzen und Kontrollen haben das Unfallrisiko stark gesenkt.
Auch technische Innovationen wie Airbags, ABS oder moderne Fahrassistenzsysteme sowie intensive Präventionskampagnen tragen dazu bei, dass die Schweiz heute zu den sichersten Ländern Europas im Strassenverkehr zählt.
Mehr Verkehr, aber weniger Tote – das zeigt: Fortschritt ist möglich, wenn Prävention, Politik und Verantwortung zusammenspielen.
https://www.srf.ch/radio-srf-1/auto-frueher-und-heute-tempo-gurt-und-alkohol-wie-schweizer-strassen-sicherer-wurden
Bild: ©️unsplash.com / Teo Zac