Pfarrer Christoph Sigrist vom Grossmünster Zürich scheut sich nicht, ohne Umschweife unbequeme Themen anzusprechen. Auch bei Politikern und Wirtschaftsbossen.
Das Frömmlerische ist ihm fremd, der christliche Glaube muss sich in seinen Augen im Alltag bewähren. Er glaubt nicht, dass Gott eins zu eins in die Welt wirkt und Gläubige privilegiert behandelt.
Er macht sich auch für die Anliegen der Frauen stark. Man wisse auch dank der feministischen Theologie, dass es zahlreiche patriarchalische Eingriffe in die biblischen Texte gab. Die Kirche habe sich da viel Schuld aufgeladen und patriarchale Strukturen zementiert. Darüber müssen man reden.
Auch vor Inter-Religiosität scheut er sich nicht. Denn die Basis aller Gläubigen teilt spirituelle Räume ohne Probleme. Der Machtstruktur der Institutionen falle es hingegen schwer, sich auf neue Gegebenheiten einzulassen.
Ausserdem setzt er sich dafür ein, dass die Schweiz keine Waffen in kriegsführende Länder exportiert – wie das einige Politiker und die Waffenlobby gerne möchten 🤑⚰️
Erfrischende Worte, welche wohltuend wirken. Denn eine lebendige, offene, tolerante Spiritualität entlastet auf der Suche nach Lebenssinn, bietet Trost und ist damit ein wichtiger ausgleichender Teil des Lebens. Dafür braucht es spirituelle Räume – wie eben das Grossmünster.