Kooperation und Altruismus existieren, obwohl sie das logisch eigentlich gar nicht dürften. Sowohl bei Menschen als auch im Tierreich. Soweit so gut. Doch wie können Altruismus und Kooperation gefördert werden? Und wie erhält man sie aufrecht? Eine psychologisch naheliegende Befürchtung war bisher, dass durch kognitive Überlastung beziehungsweise Übermüdung – etwas, was reihenweise existiert in unserem Alltag – Kooperation gesenkt werden könnte. Eine australische Studie konnte nun zeigen, dass ein sehr simpler Faktor vor diesem Effekt schützt: Empathie. Je emphatischer jemand ist, umso nachhaltiger ist diese Person bereit, auch langfristig zu kooperieren.
Denkt man die Evolutionstheorie von Darwin zu Ende, dann dürften keine Tiere existieren, die bei der Aufzucht von Jungtieren helfen, die nicht ihre eigenen sind. Jedoch gibt es das im Tierreich reihenweise, vom Blauwal bis zum Orang-Utan. Auch Menschen kooperieren und helfen einander. Selbst wenn sie daraus selbst keinerlei eigenen Nutzen ziehen können. Das konnte die Spieltheorie immer wieder eindrücklich belegen. Eine australische Studie hatErfahrungen aus der Zeit von Covid-19 genutzt, um so ein „Experiment in freier Wildbahn“ auszuwerten. Und das Ergebnis ist ermutigend, Empathie schützt nachhaltig vor der gefürchteten Ermüdung durch langandauernde kognitive Belastung.
Ein Resultat, das auch für den Umweltschutz grosses Gewicht hat. Denn der Schutz der Umwelt ist das wohl grösste weltweite Kooperations-Projekt. Umso wichtiger ist es, alle Faktoren zu kennen, die mithelfen können, die Motivation und Kooperationsbereitschaft nachhaltig zu fördern und aufrechtzuerhalten. Experimente wie dieses, so simpel es auch wirken mag, helfen dabei, zu verstehen, wie wir das am besten gemeinsam anpacken.