Es macht den Umstieg auf Teilzeit- und Vollzeit-Vegan einfach: Das «Sacred» in Zürich ist laut Selbstdeklaration das erste vegane Restaurant in der Schweiz. Seit über 8 Jahren überraschen seine Köche die Gäste mit einem abwechslungsreichen und schmackhaften veganen Bio-Buffet. Nichts fehlt darauf. Weder Käse noch Fleisch. Alles pflanzenbasiert. Eine Anregung für eigene vegane Gerichte. Wie schafft das Küchenteam das? Ein Interview mit Michael Schrottenholzer, Leiter des Sacred.
Michael, wie kriegt ihr bloss so ein grosses Buffet mit feinem veganem Essen hin?
Erstens arbeitet die Schweizer Küche traditionell mit Milch, Käse, Rahm, Eiern und auch Fleisch. Wenn man diese Zutaten weglässt, hat man ein Handicap. Denn das hiesige Publikum wird sie vermissen. Also muss man sie ersetzen.
Bei euch gibt es tatsächlich Zürigschnätzlets, Rahmglacé, Käse, Omelette. Alles pflanzenbasiert. Wodurch ersetzt ihr die tierischen Produkte?
Das sind verschiedene Zutaten. Zum Beispiel Sojaschnetzel, Mandelmilch, Dinkel, Tofu. Allerdings reicht es tatsächlich nicht, ein Restaurant zu eröffnen und zu sagen, es sei vegan. Wenn du weiterbestehen willst, muss das Essen auch gut sein. Und bei uns kommen die Gäste wieder. Auch Menschen, die sonst Fleisch essen, leben dadurch zum Beispiel zweimal pro Woche vegan. Bei uns sind alle willkommen. Ob Fleischesser, Veganer oder Vegetarier.
“Hinter unserem Essen stehen 40 Jahre Erfahrung.”
Und wie stellt ihr sicher, dass das Essen den Leuten schmeckt?
Hinter unserem Essen stehen 40 Jahre Erfahrung mit pflanzenbasierten Nahrungsmitteln. Wir gehören zur Firma Soyana in Schlieren. Diese entwickelt immer wieder neue Produkte. Wir wiederum haben in unserem Restaurant viel gelernt und unsere Erkenntnisse an Soyana weitergegeben. Unter anderem hat diese jetzt ein veganes Fondue entwickelt sowie vegane Bio-Fertigmahlzeiten.
Gerichte, die traditionell mit Fleisch, Eiern, und Milch gekocht werden auf Pflanzenbasis entwickeln – tut ihr das, damit ihr auf dem Markt bestehen könnt?
Nicht nur. Es ist unser Beitrag zum respektvollen Umgang mit den Ressourcen. Deshalb sind unsere Produkte auch biologisch. Wir wollen zudem unsere Mitschwestern und -brüder aus dem Tierreich liebevoll behandeln. Weil wir das mit Überzeugung leben, können wir mehr Leute erreichen. Unser Credo ist: Freude am Leben.
🎈Das Sacred war früher die Vegelateria. Diese ist jetzt integriert: https://vegelateria.ch/
🎈Mit seiner veganen Küche leistet das Sacred einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz. Wie das zusammenhängt, erklärt Manuel Klarmann von der Organisation Eaternity im Interview: 🥒🥕 «Das Essen muss einfach schmecken. Dann erledigen sich die Diskussionen.» 🥜
🎈Austausch über nachhaltiges Leben und Küche? Wir treffen uns am 5. Oktober 2021 zu einem «Gute-Minute-Kulinar» im Babette in Zürich. Infos und Anmeldung: 🍽 Essen mit der Guten Minute bei #Babette
Bildquelle:
- 244014878_198406232272663_5766175809242757207_n: Anja Eigenmann