Ein internationales Forschungsteam hat einen neuen Biokunststoff auf Basis von Bambuszellulose entwickelt, der so stabil wie herkömmlicher Kunststoff, zugleich aber vollständig biologisch abbaubar ist. Das Material entsteht, indem Zellulose in einem ungiftigen, alkoholbasierten Lösungsmittel gelöst und anschließend neu vernetzt wird. Durch dichte Wasserstoffbrücken erhält es hohe Festigkeit (110 MPa), gute Brucharbeit (80 kJ/m³) und thermische Stabilität über 180 °C. Es eignet sich für Spritzgussverfahren und lässt sich recyceln, wobei rund 90 % der ursprünglichen Festigkeit erhalten bleiben.
In Bodentests zerfiel der Werkstoff innerhalb von 50 Tagen vollständig – ein deutlicher Fortschritt gegenüber bisherigen biobasierten Kunststoffen, die oft schwer abbaubar oder weniger belastbar sind. Noch offen sind Fragen zur Langzeitbeständigkeit, UV-Resistenz und möglichen Mikroplastikbildung beim Abbau. Auch die wirtschaftliche Skalierbarkeit hängt von der Effizienz der Lösungsmittelrückgewinnung ab.
Trotz dieser Herausforderungen gilt der Bambus-Kunststoff als vielversprechende Alternative zu fossilen Kunststoffen, insbesondere für kurzlebige Anwendungen wie Verpackungen oder Einwegprodukte. Mit seiner Kombination aus Stabilität, Hitzebeständigkeit und Umweltverträglichkeit könnte er langfristig zu einem wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft werden – und zeigt, wie technisches Potenzial aus natürlichen Rohstoffen erwachsen kann.
Originalquelle – Northeast Forestry University über Scimex





















