Finnland konnte die Obdachlosigkeit seit 2008 durch Investitionen in sein erfolgreiches „Housing First“-Modell halbieren, und nun plant Österreich, dasselbe zu tun. In Österreich gibt es rund 20.000 Obdachlose, 60 Prozent davon leben in Wien. Ein Drittel der Betroffenen ist unter 30 Jahre alt.
Bis September 2024 wird das Sozialministerium über 1.000 obdachlosen Menschen eine eigene Wohnung zur Verfügung stellen, anstatt sie in Notunterkünften oder Übergangsunterkünften unterzubringen. Ein Mietvertrag wird von der betroffenen Person unterzeichnet und bezahlt. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter stehen für die Betreuung und Begleitung von Personen zur Verfügung, die Hilfe benötigen. Fragen rund um Finanzen, Krisen und die Bewältigung des Alltags werden bei jedem zu Hause gelöst.
„Housing First Austria – Zuhause ankommen“ heißt das Projekt und wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Obdachlosenhilfe (Bawo) geleitet. 512 bezahlbare Wohnungen werden im Jahr 2023 von gemeinnützigen Baugemeinschaften für das Projekt bereitgestellt. 6,6 Millionen Euro Fördermittel des Sozialministeriums werden in das Projekt investiert. Finanzielle Zuwendungen, Umzugskosten und Kautionen für Betroffene werden durch die Förderung abgedeckt.
Das Hauptziel besteht darin, Menschen bei der Flucht aus der Obdachlosigkeit zu helfen. Es gilt auch als der beste Weg, Obdachlosigkeit langfristig zu beseitigen.
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