Recycling-Bakterien gewinnen wertvolle Metalle aus Elektroschrott

Metalle wie Kobalt und Lithium könnten bald aus Elektroschrott mithilfe von Bakterien zurückgewonnen werden. Elektroschrott enthält wichtige Ressourcen wie Lithium, Mangan und Kobalt, aber auch seltene Erden wie Neodym oder Terbium, deren Gewinnung oft aufwendig ist. Herkömmliches Recycling ist meist ineffizient und verwendet schädliche Chemikalien, daher suchen Forschende nach biotechnologischen Alternativen.

Ein Team der Universität Edinburgh um Louise Horsfall hat gezeigt, dass Bakterien Metalle aus Elektroabfällen isolieren können. Diese Bakterien nehmen giftige Metalle wie Nickel und Lithium auf und scheiden sie als Nanopartikel wieder aus. Dieser biologische Prozess benötigt keine extremen Bedingungen oder gefährlichen Chemikalien, was ihn im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren vorteilhaft macht.

Das Team konnte bereits Metalle wie Mangan, Nickel, Lithium und Kobalt aus Autobatterien gewinnen. Das Ziel ist es, diese Metalle für neue Batterien oder Geräte wiederzuverwenden. Horsfall plant, gentechnisch veränderte Bakterien einzusetzen, um die Effizienz weiter zu steigern. Obwohl der Prozess noch nicht großflächig einsetzbar ist, zeigen die Ergebnisse Potenzial.

Auch andere Forschende weltweit arbeiten an biotechnologischen Lösungen, um seltene Metalle aus Elektroschrott zurückzugewinnen. Beispielsweise setzt das Helmholtz-Zentrum auf Bakteriophagen, die gezielt an Metalle binden, und die TU München nutzt Blaualgen zur Bindung seltener Erden. Die ETH Zürich hat eine Methode zur Rückgewinnung von Europium aus Leuchtstofflampen entwickelt.

Diese Ansätze bieten umweltfreundliche Alternativen und könnten langfristig zu einem nachhaltigen Recyclingprozess beitragen.

https://www.infosperber.ch/umwelt/abfaelle/recycling-bakterien-holen-wertvolle-metalle-aus-dem-muell/

Author: Sylvia Jacobs

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