Tempo 100 auf Holländischen Autobahnen wird von der Bevölkerung akzeptiert

Die Niederlande haben 2020 die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen tagsüber auf 100 km/h reduziert. Die Meinung der Menschen dazu hat sich in den Jahren geändert.

Interessanterweise war der wahre Grund für die Geschwindigkeitsbegrenzung waren Baugenehmigungen und nicht der Umweltschutz.

Die Niederlande stecken in einer Stickstoffkrise. Stickstoffverbindungen lagern sich im Boden ab, wodurch ein saures Milieu entsteht, das der schadet.

Da in 129 von 162 Natura-2000-Gebieten in den Niederlanden die Grenzwerte für die Ablagerungen überschritten wurden, stoppte das Oberste Gericht 2019 tausende Bauvorhaben, Denn dadurch ebenfalls Stickstoffverbindungen ausgestoßen, die sich dann im Boden ablagern. Um weiterbauen zu dürfen, mussten daher die beim Bau entstehenden Emissionen kompensiert werden. Die Reaktion der Regierung: Tempo 100.

Ein Pkw, der 100 statt 130 Stundenkilometer fährt, verbraucht rund ein Viertel weniger Sprit, womit auch ein Viertel weniger CO2 ausgestoßen wird. Zudem werden halb so viele Stickoxide emittiert. Sie tragen zur Bildung von Feinstaub bei, der sich ebenfalls um ein Drittel reduziert. Stickoxide und Feinstaub verunreinigen die Luft und sind gesundheitsschädigend.

Vor der Einführung befürworteten nur 46 Prozent der Niederländer Tempo 100. Zwei Jahre nach der Einführung waren 60 Prozent sogar für eine Reduktion auf 90 km/h.

Weniger Unfälle, weniger Stau, weniger Umweltverschmutzung durch etwas Tempodrosselung. Warum nicht?

https://www.derstandard.at/story/2000144539405/bilanz-nach-drei-jahren-tempo-100

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Author: Michael Kistler

Konzeption, Realisation und Kommunikation von Lösungen für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Transition.

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