
Nach einem Wochenende beim FusionFestival an der Müritz kam Katrin Rieber auf die Idee, die verlassenen Zelte des Festivals in Kleidung zu verwandeln. Es wurde berechnet, dass jedes dritte Zelt nach dem Festival mit 80.000 Besuchern zurückgelassen wurde. Viele der Zelte waren kaputt und galten als Müll, diejenigen, die noch intakt waren, wurden an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet.
Die Hamburger Modedesignerin war schockiert, als sie sah, wie viel Stoff in die Tonne wanderte, also packte sie ihr Auto voll mit Outdoor-Zeltstoff und begann zu nähen. Bei ihrer Arbeit unter dem Modelabel Tentation, das sie 2021 gründete, achtet sie besonders auf geschlossene Kreislaufsysteme. Sie brachte ihre erste Kollektion laufstegtauglicher Outdoor-Produkte auf den Markt, darunter Regenmäntel, Ponchos, Gürteltaschen und bald auch Handschuhe aus dem Zeltstoffe. Sie nannte die Kollektion „Fluffy-Puffy-XXL-Shopper“ oder „Shavasana-Yogabag“.
Diesen Sommer werden sie und ihr Team wieder Festivals besuchen, von denen sie mit Transportern voller Zeltstoff von Großveranstaltungen zurückkommen. Die Stoffe werden gereinigt und später zu neuen Kollektionen verarbeitet. Sie sucht auch nach Möglichkeiten, ihre Zeltmode auch recycelbar zu machen.
Bild: (c) Fink.Hamburg/Marieke Weller