Die Fischerpachtgesellschaft Basadingen-Schlattingen (TG) hat gemäss Schaffhauser Nachrichten kürzlich rund 40 Edelkrebse vom Bachertsee in Neunforn (TG) und weitere Exemplare vom Oberen Müliweiher in Stein am Rhein (SH) ins Blauseeli im Schlattinger Wald umgesiedelt. Damit soll die gefährdete Tierart gefördert werden.
In der Schweiz gibt es drei Flusskrebsarten: Edelkrebs (grösste Art, bis zu 20 cm Länge), Dohlenkrebs und Steinkrebs. Früher waren sie häufig in Flüssen und Seen anzutreffen, der Edelkrebs wurde sogar gerne verspeist. Durch Verbauungen, Wasserverschmutzung und Konkurrenz durch vier invasive (nordamerikanische) Flusskrebsarten wurden die einheimischen Arten arg dezimiert. Ebenso durch die tödliche Krebspest, die durch den Menschen und die invasiven Arten verbreitet wird, aber den invasiven Arten selbst nichts anhaben kann. Dohlenkrebs und Steinkrebs sind stark gefährdet und kommen oft nur in isolierten Restpopulationen vor.
Das Schlattinger Blauseeli ist ein künstlicher Weiher, angelegt als Wasserspeicher zur Berieselung der Reben bei Frostgefahr. Heute ist es ein wertvolles Biotop für viele Tier- und Pflanzenarten. Da es über keinen Zulauf verfügt, durch den auf natürlichem Weg invasive Arten hineingelangen könnten, ist es der ideale Lebensraum für den Edelkrebs.
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- Edelkrebs: Thor allmighty6 auf Wikimedia