In Wien-Meidling hat mit Mila der erste Mitmach-Supermarkt Wiens eröffnet – ein Projekt, das soziale und ökologische Nachhaltigkeit vereinen will. Nach fünf Jahren Vorbereitung öffnete der genossenschaftlich organisierte Markt nun seine Türen.
Mila versteht sich als Gegenmodell zum profitorientierten Lebensmittelhandel: Jedes Mitglied ist zugleich Eigentümer, Mitarbeiter und Kunde. Der Beitritt erfolgt über einen Genossenschaftsanteil von 180 Euro (ermäßigt 20 Euro). Nur Mitglieder dürfen einkaufen, können aber eine weitere Person benennen. Zudem müssen sie alle vier Wochen drei Stunden unbezahlt mitarbeiten, um die Preise niedrig zu halten und Gemeinschaft zu fördern.
Das Sortiment umfasst sowohl Bioprodukte als auch günstige Markenartikel – von Ece-Nudeln bis Mannerschnitten. Mila ist damit kein reiner Biosupermarkt, legt aber Wert auf Qualität und Preistransparenz: Der Aufschlag auf den Einkaufspreis beträgt fix 30 Prozent.
Am Eröffnungstag lief der Betrieb weitgehend reibungslos, kleinere Startprobleme wurden mit Gelassenheit aufgenommen. Während einige Kundinnen die Preise als zu hoch empfinden, betont das Team, dass Mila nicht mit Billigketten konkurrieren, sondern faire Preise bieten wolle.
Derzeit zählt Mila rund 1.000 Mitglieder, kostendeckend wäre der Betrieb ab etwa 2.000. Für Mitgründerin Julianna Fehlinger ist Mila mehr als ein Supermarkt: ein Experiment solidarischen Wirtschaftens, das zeigen soll, dass Handel auch ohne Gewinnmaximierung funktionieren kann – und Menschen Hoffnung gibt, „dass Wirtschaften auch anders geht.“





















