In der Schweiz erlebt Holz als Baustoff ein starkes Comeback. Es speichert CO₂, ist leicht, stabil und ermöglicht dank moderner Technik den Bau selbst von Hochhäusern. Das Genfer Büro Charpente Concept steht exemplarisch für diese Entwicklung und war an renommierten Projekten wie dem „Broken Chair“ in Genf und der Analyse für den Wiederaufbau von Notre-Dame beteiligt.
Laut Vizepräsident Rafael Villar gewinnt Holz wieder an Bedeutung, nachdem es lange durch Stahl und Beton verdrängt war. Die Nachfrage wächst stark, was sich in längeren Lieferzeiten zeigt. Digitale Verarbeitung und vorgefertigte Elemente beschleunigen die Bauprozesse.
In Zürich, Basel und Winterthur entstehen derzeit einige der höchsten Holzhochhäuser der Welt. Auch in der Westschweiz setzen Projekte wie der Tilia-Turm auf Kombinationen aus Holz und Beton. Verwendet wird meist regionales Holz wie Buche, Tanne oder Fichte.
Der Forstwissenschaftler Ernst Zürcher plädiert jedoch für eine nachhaltigere Nutzung: Statt neuer Prestigeprojekte solle Holz stärker zur Sanierung bestehender Bauten eingesetzt werden. Das wäre ökologischer und ressourcenschonender.
Die Schweiz verfügt über ein strenges Waldgesetz. Dennoch wird viel Holz nur als Brennstoff verwendet. Zürcher fordert eine Kaskadennutzung mit höherem Mehrwert. Trotz jährlich zehn Millionen Kubikmetern Zuwachs wird nur etwa die Hälfte genutzt – das Potenzial ist also gross. Projekte wie der Baumwipfelpfad im Toggenburg zeigen, wie lebendig die Holzbaukultur in der Schweiz bereits ist.
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