Insektenvielfalt auf Brachflächen

Brachflächen in Städten sind für viele Schandflecken, für Artenschützer jedoch wertvolle Biotope. Eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zeigt, dass ungenutzte städtische Flächen genauso viele Insekten wie Naturschutzgebiete beherbergen. Besonders Wildbienen bevorzugen diese Flächen.

Die Studie verglich neun städtische Brachflächen mit neun blütenreichen Schutzgebieten in Sachsen-Anhalt. Dabei stellte sich heraus, dass die Artenvielfalt in beiden Bereichen ähnlich war, wobei Brachflächen sogar häufiger Wildbienen anzogen. Die Flächen waren überwucherte Parkplätze, alte Industrieanlagen und Grünflächen.

Die Forschenden nutzten Pfannenfallen, Transektbegehungen und Bestäubungstests, um die Insektenpopulationen zu messen. Sie fanden heraus, dass die Insektenbiomasse in den Städten und Schutzgebieten vergleichbar war. Besonders Wildbienen waren in den Städten häufiger anzutreffen, und die Bestäubung war dort sogar effizienter. Schmetterlinge besuchten dagegen eher Schutzgebiete.

Die Studie legt nahe, dass Brachflächen für den Artenschutz genauso wichtig wie ausgewiesene Schutzgebiete sind und durch einfache Maßnahmen noch attraktiver für Insekten gemacht werden können.

Bild: (c) unsplash.com/Wolfgang Hasselmann

https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/insekten-lieben-brachflaechen-in-der-stadt-wie-naturschutzgebiete-100.html

Author: Sylvia Jacobs

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