Am 13. Juni 2022 unterzeichnete die Albanische Regierung nun die Erklärung zur Errichtung des ersten Wildflussnationalparks Europas. Ein einzigartiges Unterfangen, das ein Schutzgebiet von der Quelle bis zur Mündung mitsamt aller frei fließenden Nebenflüsse gewährleistet. Von ihren Ursprüngen in den griechischen Bergen bis hin zu ihrer Mündung ins Mittelmeer legt die Vjosa stolze 272 Kilometer zurück. Bislang konnte sich hier ein einzigartiges Ökosystem entwickeln – ungestört von menschlichen. Es wäre der bislang einzige Nationalpark dieser Art auf dem europäischen Kontinent.
Der internationale Schutzstandard schützt den Fluss in Zukunft vor der Zerstörung durch Firmen oder künftige Regierungen. Damit wurde der langwierige Kampf zwischen Umweltschützenden und der Wasserkraftindustrie beendet. Obwohl die Vjosa bereits im Jahr 2020 unter Schutz gestellt wurde, reichte der Status eines Naturparks nicht aus, um sie vor tiefgreifenden Veränderungen durch Wasserkraftwerke, Stauseen und Ölbohrungen zu bewahren, einschließlich der Pläne 9 Wasserkraftwerken entlang der ungezähmten Vjosa zu bauen.
Die jetzige Unterzeichnung und Verpflichtung ist ein Meilenstein für Albanien und Schützende von Flüssen weltweit. Die Einrichtung einer internationalen Arbeitsgruppe zur weiterführenden Planung des Nationalparks stehen auf der Agenda, auch die Einrichtung Besucherzentren, Rangerstellen, Wissenschafts- und Bildungsprogrammen.
Albaniens Ministerpräsident Edi Rama sagte bei der Unterzeichnung, „Unter dem Schutzmantel des Nationalparks wird die Vjosa intakt bleiben, für Albanien, für Europa und für den Planeten, den wir für die Kinder unserer Kinder wollen.“
https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2022/06/europas-letzter-wilder-fluss-wird-zum-nationalpark