Peru schützt erstmals Bienen als Rechtssubjekte

In Peru sind heimische stachellose Bienen der Gattung Melipona – von den Asháninka «Shinkenka» genannt – weltweit die ersten Insekten mit eigenen Rechten. Seit Oktober 2025 gelten sie in der Provinz Satipo als Rechtssubjekte mit Anspruch auf Existenz, Regeneration und Schutz.

Die Bienen sind wichtige Bestäuber im Amazonasgebiet, ihr Honig besitzt medizinische Eigenschaften. Klimawandel, Entwaldung, Drogenanbau, Pestizide und invasive Arten bedrohen ihre Populationen. Europäische Honigbienen kamen erst mit der Kolonialisierung nach Südamerika und stellen inzwischen eine Konkurrenz für einheimische Arten dar.

Das Gesetz entstand maßgeblich durch die Biochemikerin Rosa Vásquez Espinoza, unterstützt von indigenen Asháninka, Forschenden und internationalen Organisationen wie dem Earth Law Center. Gemeinsam kartierten sie bedrohte Vorkommen und entwickelten Schutzmaßnahmen, darunter gezielte Ansiedlung von Bienenvölkern und Förderung der Bienenhaltung als Einkommensquelle. Asháninka-Imkerinnen wie Micaela Huaman Fernandez geben ihr Wissen weiter und verkaufen Honig als Medizinprodukt.

Das Projekt steht für eine wachsende Bewegung, die Naturrechte international anerkennt. Kritiker:innen bemängeln, dass bisher meist nur Honigbienen oder ihre Bestäubungsleistung geschützt werden, während einheimische Arten oft übersehen werden. In Peru könnten ähnliche Rechte künftig auch für andere Ökosysteme wie den Fluss Marañón oder den Titicacasee gelten.

Bild ©️pexels.com

https://www.infosperber.ch/freiheit-recht/in-peru-bekommt-eine-biene-eigene-rechte/

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Author: Sylvia Jacobs

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