In Rotterdam findet man korallenartige Skulpturen, die Lebensraum für Insekten, Schnecken, Moose und Flechten bieten. Die Architekten Pierre Oskam und Max Latour gestalten urbane Räume, damit sich Ökosysteme entfalten können. Ihr Start-up “Urban Reef” produziert diese Skulpturen, die aus hellem Ton gebrannt und verwinkelt sind, mit Ritzen und Öffnungen. Diese Strukturen schaffen ein angenehmes Mikroklima, das im Schnitt zwei Grad kühler ist als die Umgebung, was die Artenvielfalt fördert.
Die Idee entstand, als Oskam an der Universität Aveiro in Portugal forschte und verlassene Fabriken entdeckte, die von der Natur zurückerobert wurden. Latour, der an der TU Delft Algorithmen zur Formgestaltung erforscht, stellt die Skulpturen mit einem 3D-Drucker her. Neben Ton experimentieren sie mit Materialien wie Muscheln, Kuhfladen und Kaffeesatz. Sie entwickeln auch eine Beschichtung aus nährstoffreichen Bakterien, Algen und Pilzen, damit die Riffe schneller zuwachsen.
Bisher wurden 25 Prototypen an verschiedenen Orten aufgestellt, finanziert durch Forschungsfonds. Bald sollen Privatleute die Riffe online kaufen können, um das Wachstum von Ökosystemen zu beobachten.
Bild: (c) Urban Reef
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