Hoffnung für Galapagos-Pinguine

Galapagos penguin Isabela Tagus Cove

Die bis vor kurzem vom Aussterben bedrohten Galapagos-Pinguine zählen zu den seltensten Tieren ihrer Art auf der Erde. Die Biologin Dee Boersma hatte vor rund zehn Jahren die Idee, auf den Galapagos-Inseln an schwer zugänglichen Orten im Lavagestein Löcher zu bohren. So sollten die Tiere und ihre Küken vor Fressfeinden geschützt werden. Fünf Monate später zog das erste Pinguin-Paar in so eine Höhle, ein Jahr später folgte das nächste Paar. Heute sind 84 der 120 bereitgestellten Nischen besetzt. Weil die Galapagos-Pinguine in Gefangenschaft nicht zurechtkommen, war dies die bisher beste Massnahme, um den Abwärtstrend der Population zu stoppen.

Allerdings ist die Anzahl der Tiere auch abhängig vom wechselhaften Klima auf den Inseln. Dieses schwankt je nach Wassertemperatur des Meeres. Eine Temperatur, die nicht zuletzt von El Nino sowie von La Nina beeinflusst wird. La Nina verursacht tiefere Temperaturen und erhöht so den Fischreichtum. Was zu einem Anstieg der Population der Galapagos-Pinguine führt. Das Gegenteil bewirkt El Nino. Das warme Wasser hindert wichtige Nährstoffe, an die Oberfläche zu steigen – wodurch die Fische ausbleiben. 

Dies war 1982 in ausgeprägtem Mass der Fall. Das Fernbleiben der Fische wegen des extrem starken El Ninos hatte einen Mangel an Nahrung für die Pinguine zur Folge. Zuerst verhungerten die Küken, dann starben die erwachsenen Tiere. Die Amerikanerin Boersma schätzt, dass damals die Population dieser seltenen Art etwa um die Hälfte zurückging. Von den rund 10’000 Vögeln sank die Zahl auf rund 5000. Es war eine Katastrophe, von der sich die Art nie erholt hat.

Die jüngsten Zahlen machen den Biologen allerdings Hoffnung. Der Tiefpunkt der vorhandenen Tiere, die mit dem Humboldt-Pinguin verwandt sind, ist offenbar überwunden. Dennoch mahnt Dee Boersma, die sich mit dieser Art von Tieren bereits seit 1970 befasst, zur Vorsicht. Denn es sei noch zu früh, um aus der positiven Entwicklung auch mit Bestimmtheit abzuleiten, dass eine dauerhafte Erholung des Bestandes im Gange sei.  

https://www.nationalgeographic.de/tiere/2022/10/hoffnung-fuer-einen-der-seltensten-pinguine-der-welt-galapagos-artenschutz

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Author: Michael Kistler

Konzeption, Realisation und Kommunikation von Lösungen für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Transition.

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